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Was braucht mein Hund um ausgeglichen zu sein?

Ganz oft stellen sich Hundehalter diese Frage und es beschleicht jeden sofort das schlechte Gewissen, wenn man für sich feststellen muss, dass man in den vergangenen Tagen und Wochen wenig mit seinem Hund gemacht hat. Aber ist das wirklich so? Stellen wir die Frage doch einmal anders. Was braucht ein Hund um wirklich ausgeglichen zu sein? Es ist ein Unterschied, nämlich was braucht mein Hund um ausgeglichen leben zu können und mit was muss ich meinen Hund bespaßen, damit er endlich ruhig ist.

1. Für die Ausgeglichenheit des Hundes ist der Sozialkontakt zum Menschen (zu einem Menschen) das aller, aller wichtigste

D.h. dass der Hund so oft wie möglich mit seinem Menschen zusammen sein darf. Ob der in einem Raum liegt und schläft, oder man irgendwo im Haus ist, und der Hund irgendwo rumliegd und döst, spielt dabei keine Rolle. Für berufstätige Hundehalter, muss es nicht zwangsläufig der Halter sein, sondern es kann auch eine andere Person sein. Die Wichtigkeit des Menschen als Sozialpartner für den Hund wird vollkommen unterschätzt. Einfach nur dabei sein zu dürfen, Sozialkontakt zum Menschen ist für ein soziallebendes Wesen wie den Hund an erster Stelle zu benennen.

2. Der soziale Spaziergang, gemeinsam unterwegs sein

Einfach nur spazierengehen. Eine Wanderung mit seinem Hund zu machen, je nach Hund und Gesundheitszustand und Alter des Hundes unterschiedlich lang. Gemeinsam unterwegs zu sein, gemeinsam von A nach B zu laufen und dabei muss auf diesem Spaziergang überhaupt nichts an Aktivität passieren. Es ist sowohl für Hund und Halter ein wunderbares Erlebnis für sich einmal die Langsamkeit zu entdecken, einfach mal gar nichts zu tun. Mal durch die Stadt, durch den Wald, durch die Wiesen. Ca. 1 ½ Stunden lang und dabei einfach nur das Zusammensein genießen. Ich sehe auf unseren gemeinsamen Spaziergängen häufig Menschen, die mit ihren Hunden unterwegs sind, beide in völlig unterschiedlichen Welten unterwegs. Der Mensch mit dem Handy am Ohr, der Hund stets und ständig mit der Nase auf dem Boden, Ausschau halten nach Artgenossen, oder zu jagende Objekte. Miteinander und doch nebeneinander vorbei. Wie viel geht auf der Beziehungsebene verloren, wenn man mit dem Hund so unterwegs bin. Letztendlich ist es in keinster Weise dem Hund gegenüber respektvolles Verhalten.

3. Erziehung

Wenn man an verschiedenen Stellen Grenzen setzt. Beispiel, dieser Raum gehört mir, Leinenführigkeit üben, etc. Das alleine lastet den Hund schon mental aus, da er damit beschäftigt ist, mir zuzuhören. Erziehe ich meinen Hund in derart, brauche ich mir über mentale Auslastung in anderer From nicht weiter nachzudenken. Das impliziert natürlich, dass ich Schwierigkeiten habe mit Erziehungsmodellen, wo der Hund erstmal müde gemacht wird, bevor irgendetwas mit dem Hund gemacht wird. Es wird Ball geschmissen, oder die Hunde dürfen miteinander rennen, bis sie ausgepowert und müde sind. So wird es immer noch in vielen Hundeschulen umgesetzt, mit dem Argument, dann kann er sich besser konzentrieren. Aus meiner Sicht wäre es besser, dass der Hund lernt, mit sich, seinem Körper und seiner Energie umzugehen zu lernen und sich selbst zu kontrollieren, auch und gerade in Spannungshzuständen..

4. Soziale Beschäftigungsarten

Soziale Beschäftigung bedeutet, mit dem Hund zu spielen ohne Zur Hilfenahme von Hilfsmitteln, wie Bällchen, Futterbeutel, Leckerlies, etc. Wie so ein soziales Spiel auszusehen hat, bleibt ein Stückweit dem Halter überlassen. Mit dem Hund über eine Wiese rennen, sich anrempeln, eine Richtung vortäuschen in der ich vorgebe zu rennen, oder zusammen joggen. Das alles und noch viel mehr, sind Dinge, die im direkten sozialen Zusammenhang mit dem Halter stehen und somit der Bindung und Beziehung absolut dienlich sind.

5. Schlaf

Die Wissenschaft ist sich einig. Schlaf ist wichtig für den Hund und er sollte bis zu 18 Stunden am Tag.die Möglichkeit dafür bekommen. Um dieses zu erreichen ist es ebenfalls von großer Bedeutung, dass der Hund gelernt hat, sich zu entspannen. Hierfür ist ein ruhiges Plätzchen, mit einem kuscheligen Körbchen enorm wichtig um die täglich auf den Hund einströmenden Eindrücke in Ruhe verarbeiten zu können.

6. Auslastungsmodelle

Wenn man all die vorgenannten Punkte einhält und dann noch immer der Meinung ist, es fehlt noch was, eignen sich Trainingsmodelle wie das Dummytraining oder Objektsuche, d. h.. kleine Gegenstände vom Hund suchen lassen, Dogdancing und was es sonst noch alles gibt auf dem Markt an Angeboten gibt.. Wichtig ist allerdings immer, dass der Mensch daran Spaß hat, da der Hund sehr schnell merkt, ob der Mensch hier nur ein Pflichtprogramm rungterspult, um sein schlechtes Gewissen zu befriedigen.

In diesem Sinne, viel Spaß beim Wandern mit Ihrem Hund!!

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