Eine gute Orientierung des Hundes auf seinen Besitzer beginnt bereits mit dem Verlassen des Hauses oder das Aussteigen aus dem Auto bzw. Kofferraum, Gartenpforte etc. Ein besonderes Augenmerk sollte man dieser augenscheinlichen Kleinigkeit zuwenden, wenn z.B. die Problematik einer Leinenaggression vorliegt. Besitzer merken oft nicht, dass der Hund beim Aussteigen aus dem Auto bereits mit all seinen Sinnen damit beschäftigt ist voraus zu denken, in dem er möglicherweise im Auto aufgeregt darauf wartet, dass ihm die Tür/Kofferraumklappe geöffnet wird. Er möchte möglichst schnell wie der Blitz aus dem Auto schießen und seine Nase auf dem Boden heften oder er sieht einen anderen Hund zu dem er gerne rennen möchte oder er anfängt an sich in der neuen Situation einzurichten. Dem Besitzer wird bei solchen Aktionen des Hundes nicht selten fast der Arm aus dem Schultergelenk gerissen. Hier wäre der Zeitpunkt günstig entsprechend zu korrigieren. Viele Besitzer legen sich Ausreden parat wie, er musste ja so dringend oder er wollte doch nur mal schnüffeln. Solch ein Verhalten bedeutet dem Besitzer gegenüber vollkommene Respektlosigkeit. Aus Sicht des Hundes ist der Besitzer ein lästiges Anhängsel am anderen Ende der Leine. Hier wäre es so wichtig dafür zu sorgen, dass der Hund in einem ruhigen Zustand und langsam aus dem Auto steigt. Bereits hier fängt Leinenführigkeit an. Leinenführigkeit ist vergleichbar wie mit dem Partner händchenhaltend durch die Stadt zu gehen. Jeder Partner würde wütend werden, wenn der andere plötzlich und unvermittelt die Richtung wechselt, auf ein Geschäft zustürmt, ohne dies vorher abgesprochen zu haben. Hier wäre der Ehekrach garantiert. Losgelöst davon, sind solche Aktionen schmerzhaft und gefährlich.
Es lohnt sich also mal ganz genau hinzuschauen, wo beginnt der Hund ab dem Verlassen der Kofferraumklappe, Haustüre, etc. seine Orientierung hinzuschicken. Welches Verhalten zeigt er ganz genau. Ist es ein vorwärtsziehen, schnüffeln, zu einem bestimmten Reiz hinwollen, etc. Wer hier genau auf die Anfänge schaut und weiß wie man dieses Verhalten entsprechend korrigiert, der ist dem Ziel eine gute Orientierung des Hundes an seinem Besitzer schon ein großes Stück entgegen gegangen. Einfach mal schauen, wieviel gutes Verhalten ist davon auf andere kritische Situationen übertragbar und in wieweit lassen sich durch dieses neuerlernte Verhalten Situationen verbessern? In jedem Fall profitieren beide dadurch, Besitzer und Hund und es ist ein weiterer Meilenstein zum gemeinsamen „Wir“ zu werden.